Gießen. Am 1. Adventssonntag (28. November 2021) besuchte Bischof Gerd Kisselbach die neuapostolischen Kirchengemeinde Gießen-Süd und feierte in der Zentralkirche an der Gießener Händelstraße einen Festgottesdienst, der mittels Internet in die Gemeinden des Kirchenbezirks sowie an Interessierte ausgestrahlt wurde. Im Rahmen dieses Gottesdienstes versetzte der Bischof den langjährig wirkenden Bezirksevangelist Ulrich Steller in den Ruhestand. Zudem erhielten Andrea und Ulrich Steller den Segen zu ihrer Rubinhochzeit.
Die Predigt des Bischofs stand unter dem Bibelwort „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk […], dass wir, erlöst aus der Hand der Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.“ (Lukas 1,68.74.75).
Seid getrost, fürchtet euch nicht!
Zu Beginn seiner Predigt begrüßte Bischof Kisselbach die Gemeinde zu diesem besonderen Adventssonntag, der auch unter den Folgen der Pandemie stehe. Dabei erinnerte er an die Aussage des Propheten Jesaja: „Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! … Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen.“ (Jesaja 35,4) und verwies auf die Hilfe Gottes auch in der heutigen Zeit.
Liebe Gottes als Geschenk
In seinen Ausführungen wies der Bischof darauf hin, dass Jesus die Gläubigen auch heute besucht: „Er ist der Herr, der Heiland und Erlöser mag uns willkommen sein.“ Jesus komme nicht ohne Geschenke. „Er bringt Liebes und Gutes mit und schenkt uns seinen Frieden. Das größte Geschenk ist die Liebe Gottes, die er uns immer wieder schenkt. Lasst uns mit diesem Geschenk, dieser Liebe arbeiten.“ so der Bischof. Als Adventsbotschaft sagte er: „In Bezug auf unser Christsein sollen unsere Herzen erhellt sein von dem Licht des kommenden Tages.“
In den Lobgesang einstimmen
In seinem Predigtbeitrag erinnerte Bezirksevangelist Ulrich Steller an Zacharias, der wegen seines Unglaubens verstummte. „Das haben wir schon oft erlebt, dass ungläubige Menschen verstummen, wenn es um Gott geht. Als Zacharias nach der Geburt seines Sohnes vom Geist Gottes erfüllt wurde, lobte und pries er Gott. Auch wir wollen den Geist Gottes in uns wirken lassen und in den Lobgesang mit einstimmen.“
Weiterhin machte er deutlich wie wichtig Gebete sind. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Aussage Jesu zu Simon Petrus: „Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas 22,32) und sagte „Ich bin so dankbar für die Gebete, die für mich vor den ewigen Gott gebracht wurden“.
Persönlicher Jesus-Moment
In der Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl führte Hirte Matthias Rauch aus: „Jeder, der jetzt die Worte ,Der Leib und das Blut Jesu für dich gegeben‘ hört und die ausgesonderte Hostie empfängt, hat darin einen ganz persönlichen Jesus-Moment.“
Deutliche Spuren hinterlassen
Nach der Abendmahlfeier wurde Bezirksevangelist Ulrich Steller durch Bischof Kisselbach nach 42-jähriger Amtstätigkeit in den Ruhestand versetzt. Dabei erinnerte er an die Aussage des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick „Man kann nicht nicht kommunizieren.“. „Du hast viel kommuniziert und dabei deutliche Spuren hinterlassen. Du hast dem lieben Gott und den Gläubigen mit großer Liebe und Zuwendung gedient. Von dir ging Ruhe und Sicherheit aus. Ich möchte die Dankbarkeit dafür in das Bibelwort fassen: ,Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.‘ (Hebräer 6,10).“ Der Vorsteher des Gießener Kirchenbezirks schloss sich den Worten des Bischofs an und übereichte als Zeichen der Dankbarkeit einen Blumenstrauß.
Segen zur Rubinhochzeit
Anschließend erhielten die Eheleute Andrea und Ulrich Steller von Bischof Kisselbach noch den Segen zu ihrer Rubinhochzeit. Dabei erinnerte er an die Aussage von Apostel Paulus „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!“ (Philipper 4,4.5).
Über 40 Jahre ehrenamtlich tätig
Ulrich Steller kann auf über 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der Neuapostolischen Kirche zurückblicken. Die Ordination zum Unterdiakon erfolgte am 13. Juni 1979. Ab diesem Zeitpunkt wirkte er in der Kirchengemeinde Gießen-Nord. Er bekleidete damit das erste geistliche Amt innerhalb der Kirche und begann seinen Dienst als Seelsorger. Eine der wichtigsten Aufgaben als Unterdiakon war die äußere Gestaltung des Gottesdienstes. Zudem unterstützte er seinen Priester bei der seelsorgerischen Betreuung der Gemeindemitglieder. Am 6. Dezember 1981 folgte dann die Ordination zum Diakon für die Gemeinde Linden.
38 Jahre im priesterlichen Dienst
Am 31. August 1983 trat Ulrich Steller in den priesterlichen Dienst. An diesem Tag wurde er zum Priester ordiniert. Die Aufgabenübertragung des Gemeindevorstehers der Kirchengemeinde Linden erfolgte am 16. September 2000. Von da ab war er bis zum 21. September 2008 für die administrativen und seelsorgerischen Belange der Gemeinde verantwortlich. Die Ordination zum Hirten fand am 22. Juli 2001 durch Bezirksapostel Dr. Hagen Wend statt. Mit der Ordination zum Bezirksevangelisten am 2. Mai 2007 wurde er zudem stellvertretender Bezirksvorsteher des Kirchenbezirkes.
Unterschiedliche Talente
Als Seelsorger hat sich Bezirksevangelist Steller um die unterschiedlichsten Gruppen unter den Gläubigen gekümmert. Dabei lagen ihm die Kinder- und Jugendseelsorge sowie die Seniorenseelsorge besonders am Herzen. Über viele Jahre hat er diese Bereiche auf Bezirksebene verantwortlich mitgestaltet.
Eine weitere Passion des Chorsängers und Orchesterspielers war die Kirchenmusik. Dabei war er auch zeitweise als Chor- und Orchesterleiter tätig.
Durch sein ausgeprägtes Organisationstalent war Ulrich Steller zudem jahrelang bei der Planung und Durchführung von größeren Kirchenevents zu finden. Auch verantwortete er über einen gewissen Zeitraum die Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenbezirk.
Familie und Beruf
Ulrich Steller ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er absolvierte eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker. Nach Abschluss der Meisterausbildung in Elektrotechnik wechselte er vom Handwerk in die Industrie. Dort absolvierte er eine betriebswirtschaftliche und arbeitswissenschaftliche Weiterbildung und war anschließend über 20 Jahre in leitenden Funktionen bei der Firma Philips in Wetzlar tätig.
Die nächste berufliche Station von Ulrich Steller war die eines geschäftsführenden Gesellschafters einer Elektronikfabrik. Anschließend führte er als Werk- und Produktionsleiter eine Firma im Sonderanlagenbau. Seit 7 Jahren ist er in einem Unternehmen in verschiedenen leitenden Positionen, unter anderem in der Geschäftsführung eines hiesigen Produktionsstandortes, tätig.
Ruhesetzung von Bezirksevangelist Ulrich Steller (links)
30. November 2021
Text:
W. Rock
Fotos:
P. Strauß
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